Samstag, 19. Mai 2007
Peng Chau


Wenn das Wetter schön ist, fahre ich gerne an den Strand. Man muss es ja schon ausnutzen, dass es hier so viele Inseln gibt. Bisher mag ich den langen Strand von Lantau sehr gerne. Er schimpft sich Cheung Sha und ist auch am Wochenende meist leer. Über zwei oder drei Kilometer erstreckt er sich an Lantaus Südseite. Wunderbar geeignet um sich mit einem feinen Buch in die Sonne zu legen, ohne von lauten Menschen um sich herum gestört zu werden. Und dann kann man barfuß durch die Brandung laufen und das kühle Nass des südchinesischen Meeres genießen. Der Pavillon, dessen Spitze oben auf dem Bild zu bewundern ist, steht auf einem kleinen, waldigen Hügel über den man steigen muss, wenn man von einem Teil des Strandes zum anderen kommen möchte.
Als ich letztens beim Cheung Sha Beach war, hatten die Life Guards (es gibt hier zwei bewachte Badeplätze, wieder geschützt durch Hainetze) gerade eine Schlange eingefangen.



Ein ziemlich großes Vieh, das sie regelmäig mit Wasser begossen, damit es keinen Hitzschlag kriegt. Sie hatten auch die Polizei und einen Schlangenfänger gerufen, die nach einiger Zeit kamen um das arme Tier abzuholen. Natürlich fuhren die Polizisten nicht, bevor nicht eine regelrechte Fotosession abgehalten wurde, wobei die Länge des Tieres mit der der Fänger verglichen wurde. Die Schlange war um einiges länger, was bei den kleinen Menschen hier aber ja auch nicht schwer ist ^^

Bevor ich an den Strand fuhr, hatte ich am selben Tag noch eine weitere Insel besucht. Ich schlafe hier ja nicht allzu gut und war schon früh auf den Beinen gewesen, wodurch ich eine der ersten Fähren nach Peng Chau erwischt hatte. Das ist eine sehr kleine Insel in der Nähe von Lantau. Sie ist so klein, dass es auch nicht lange dauert ihre Wege einmal abzulaufen.



Im Dorf von Peng Chau findet man viele kleine Läden mit Antiquitäten und Porzellan. Früher hatten diese wohl man den Handel auf der Insel bestimmt. Heutzutage scheint das Geschäft aber eingeschlafen zu sein. Wie auf den meisten kleinen HK Inseln gibt es auch hier keine Autos und ich fragte mich, wie man die erstandenen Antiquitäten hier transportieren soll.



In kleinen Gassen findet man auch nette indonesische Läden mit Souvenirs, sowie viele winzige Restaurants, in denen man wieder raten darf, was man nun eigentlich bestellt. Mein kulinarisches Vokabular ist ja etwas beschränkt, ich kann gerade mal Schweinefleisch von Rindfleisch und Geflügel sowie Reis von Nudeln unterscheiden. Damit kommt man aber trotzdem gut durch. Was mich daran erinnert: auf diesen kleinen Inselchen verstehen die Menschen häufig besser hochchinesisch als auf den großen Inseln und in der City. Gottseidank doch noch eine Möglichkeit mein Putonghua etwas zu testen.

Es war wieder ein sehr heißer Tag und ich suchte mir nach der vollendeten Inselwanderung so schnell wie möglich ein Plätzchen am Wasser um mich etwas erfrischen zu können. Das schöne an Peng Chau war, dass (trotz eines Samstags) kaum Touris unterwegs waren. Außerdem wurde dort wohl gerade ein Volksfest gefeiert.
Man wurde schon bei der Ankunft von bunten Fahnen begrüßt, die am Hafen im Wind flatterten.



In der Nähe des Ferry Piers vor dem Tempel hatten sich die Einheimischen versammelt, schlugen auf Gongs und Trommeln ein und ließen die Drachen tanzen. Bewegt wurden die traditionellen Drachenkostüme (oder wohl eher Drachenpuppen) von jeweils zwei Kindern. Eins trug den Kopf und das andere hielt den Drachenschwanz um ihn ordentlich zu bewegen.



In der Nähe wurden schon die Leckereien für das Festmal hinterher vorbereitet.



Allerdings mussten die Menschen lange darauf warten. Ich hatte die Insel komplett bewandert und noch das Päuschen am Strand hinter mir als sie mit ihrer Zeremonie fertig waren. Das Ganze zog sich sicher über 2-3 Stunden hin.
Besonders die Kinder, die die Drachen bewegten, fand ich sehr ausdauernd.

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